Stärken und Schwächen von Glas

[gunnar]

So eine glühende Kohle stellt auf jeden Fall eine große Belastung dar. Wenn man so eine in den Aschenbecher legt, der aus Kalknatronglas besteht, wird dieser mit hoher Wahrscheinlichkeit springen. Das Borosilikatglas hält mehr aus, weil es sich bei Erwärmung nicht so stark ausdehnt.
Kritisch wird es, wenn das Glas heißer als 400°C wird. Dann entstehen nämlich permanente Spannungen, die die Stabilität beeinträchtigen. Mit einer 600°C heißen Kohle kann man das Glas aber nicht auf solche Temperaturen bringen. Das hat etwas mit dem Wirkungsgrad bei der Wärmeübertragung zu tun.
Zum Vergleich: Mit meinem Brenner kann ich zwei verschiedene Flammen erzeugen. Die Luftflamme hat etwa 1700°C. Damit schaffe ich es aber nicht, das Glas über 1000°C zu erhitzen, weil einfach zu viel Energie verloren geht. Um das Glas auf über 1000°C zu erhitzen brauche ich die Sauerstoffflamme mit 2300°C. Ich schätze also mal, dass das Glas direkt unter der Kohle etwa 300°C heiß wird. Das ist an sich noch nicht gefährlich. Allerdings sollte man es langsam abkühlen lassen. Auf keinen Fall mit kaltem Wasser oder Metall in Berührung bringen, da Kälteschocks zum Bruch führen können.